Just another meaningless and insignificant blog.

Letztes

Ein bisschen ich.

Ich habe am gleichen Tag Geburtstag wie Cher, was mich, als ich ungefähr zehn Jahre alt war, fürchterlich stolz gemacht hat. Inzwischen ist mir mein Geburtstag völlig egal und Cher sowieso. Ich habe zwei ältere Schwestern, zwischen denen und mir gab es, soweit ich weiß, eine Fehlgeburt und eine Abtreibung. Ich wurde nur deshalb nicht abgetrieben, weil sich meine mittlere Schwester (damals 7 Jahre alt) unbedingt einen kleinen Bruder gewünscht hatte. Ich wurde ein Mädchen. Ich habe mit dieser Schwester seit anderthalb Jahren keinen Kontakt mehr. Mein Vater hat, seit ich 2 Jahre alt war, keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, weshalb mir frühkindliche Traumata und Störungen unterstellt werden, die ich vehement abstreite. Allenfalls einen kleinen Vaterkomplex habe ich davon getragen. Ich fahre gerne, viel und schnell Auto, kann die Größe des Fahrzeugs intuitiv einschätzen und kann gut einparken. Das Klischee über Auto fahrende Frauen erfülle ich also absolut nicht. Auch sonst bin ich eher eine untypische Frau. Ich hasse es, mich zu schminken, habe lieber kurze Haare, weil sie pflegeleichter sind, habe für mein Leben gerne viel Sex und mag Gewaltfilme. Zombies und Aliens dürfen aber nicht darin vorkommen, sonst kriege ich Albträume. Ich schaue aber auch gerne Liebesfilme, bei „Was das Herz begehrt“ muss ich regelmäßig heulen wie ein Schloßhund, weil der Film mich ganz arg an meinen Exfreund erinnert. Der starb 2009 zwei Tage nach meinem Geburtstag. Seitdem habe ich ein Problem mit meinem Geburtstag und ein Problem mit Erinnerungen. Ein Problem mit Männern hatte ich eigentlich davor schon, das zählt also nicht. Ich dachte immer, ich könne keinen Sex ohne Liebe haben, stellte aber fest, dass es super geht. Ich sammle Blechdosen. Stifte auch, aber nicht so sehr absichtlich sondern eher aus Versehen. Die werden einfach nicht so schnell leer wie ich neue kaufe. Ich finde Din-A4-Blöcke mit Werbeaufschriften fürchterlich cool, ich habe welche von Holzhändlern, Kiesabbaufirmen und von meiner Heimatgemeinde. Ich arbeitete während der Schule und nach dem Abitur in einer Schreinerei und wäre mein Chef Schreinermeister gewesen und hätte ich keinen kaputten Rücken, hätte ich eine Ausbildung zum Schreiner gemacht. Nun studiere ich Geographie, mein Rücken wird dennoch immer schlimmer und manchmal ärgere ich mich darüber. Ich fing mal in Kiel an, Geowissenschaften zu studieren, nur weil meine Mutter zu mir sagte, ich könne doch nicht einfach nach dem Abitur nichts tun. Das kostete mich einen Haufen Geld, viel Spott aus dem Bekanntenkreis, gab mir aber den Job in der Schreinerei und ein tolles Jahr mit meinem Ex, bis er starb. Im Nachhinein betrachtet war dies die beste Entscheidung meines Lebens. Die erwachsenste Reaktion meines bisherigen Lebens war, einem Bekannten der Familie ins Gesicht zu sagen, dass ich von ihm nichts über meinen Vater hören möchte und der Lebensgefährtin des Bekannten zu sagen, dass sie still sein soll, da sie meinen Vater nie kannte und es sie nichts angeht. Dies hat mich den Kontakt gekostet und wurde mit Verachtung seitens meiner Familie bestraft. Ich stehe aber dazu. Ich war schon in China, Indien und Nepal und habe mir nach längerer Quälerei mit Gallensteinen in Nepal bei der Ankunft in Frankfurt geschworen, meinen Reisepass nun zehn Jahre lang nicht mehr zu benutzen. Ich wurde in der Schule gemobbt, ich kann diesen Menschen aber im Großen und Ganzen nicht böse sein. Wäre ich eine von den Coolen gewesen, weiß ich nicht, ob ich da nicht auch mitgemacht hätte. Geprägt hat es mich dennoch und ich habe ein ganz anderes Gespür für Menschen und Situationen entwickelt. Wenn sich Menschen in meiner Gegenwart streiten, gehe ich aus dem Raum, weil ich es nicht aushalte. Betrunkene Männer haben mir lange Zeit Angst gemacht. Ich habe mich noch nie geprügelt, weil ich Angst vor jeglicher Verletzung habe. Ich war früher im Leichtathletik und durfte mit auf Wettkämpfe, weil ich besser werfen konnte als die anderen Mädchen und meine miserablen Leistungen im Sprint und Weitsprung nicht allzu sehr ins Gewicht fielen. Ich bin 1,80m groß und wünschte mir, es wäre einfacher, einen Freund zu finden, der mindestens 1,90m groß ist. Ich bin im Schwäbischen mit einer Hochdeutsch sprechenden Mutter aufgewachsen. Schwaben finden, ich spreche Hochdeutsch, alle anderen finden, ich spräche Schwäbisch. Ich kann innerhalb eines halben Satzes zu Hochdeutsch mit Hamburger Einschlag wechseln, da meine Cousinchen aus Hamburg mich nicht verstehen, wenn ich normal rede. Ich liebe Chips, Schokolade, Lakritze und Gummibärchen, außerdem Cola. Allerdings habe ich mir das dank der kaputten Galle alles komplett abgewöhnt, was auch meinem Gewicht guttut, das schon seit der Pubertät immer eher zu hoch war. Ich habe ein fürchterlich schlechtes Gedächtnis und kann mich teilweise nicht an Dinge erinnern, die vor wenigen Tagen geschahen. An genaue Inhalte von Städtereisen erinnere ich mich schon zwei Monate danach nicht mehr, was Reisen eher semisinnvoll macht. Ich kann miserables Englisch und wurde trotzdem regelmäßig in Asien gelobt, wie toll mein Englisch ist und brachte es wirklich fertig, fließend und ohne gravierende Vokabelprobleme über Gott, Philosophie und die Ungerechtigkeit der Menschheit zu diskutieren, obwohl ich solche Gespräche hasse bis verachte. Ich hasse es, wie Menschen sind, wenn sie gekifft haben. Ich trinke gerne Guinness und auch gerne ein bisschen zu viel. Caipi mag ich auch, sonst aber eigentlich keinen Alkohol. Ich liebe selbstgestrickte Wollpullover, habe aber manchmal Phasen, in denen ich mich dann schäme, dass ich so alternativ aussehe. Und dann schäme ich mich für diesen Gedanken, trage das Kinn zwei Zentimeter höher und alles ist wieder gut. Ich kann mit wenig Geld umgehen, mag es aber nicht, weil es mich an meine Kindheit erinnert. Ich stehe total auf Shirts von teefury und co., obwohl ich sie oft nicht verstehe, weil sie Anspielungen auf Fernsehserien enthalten, die ich nie sah. Dr. Who schaltete ich nach der ersten halbe Folge aus, weil ich die Plastikmenschen ganz schrecklich fand, das rangiert auf einer ähnlichen Stufe wie Zombies und Aliens. Ich habe regelmäßig Atemnotsanfälle, von denen keiner so genau weiß, wo sie herkommen. Ich habe so ein schwaches Bindegewebe, dass mein Krankengymnast mich hypermobil nennt und mich mal als Anschauungsobjekt mit in seinen Physiounterricht nehmen wollte, weil ich gleichzeitig eine so versteifte Lendenwirbelsäule habe. Daraus wurde dann aber nichts, weil ich die Behandlung bei ihm abbrach. Ich liebe Katzen und habe eine starke Zuneigung zu Pferden. Ich wollte mal Reitstunden, das einzige, was wir uns leisten konnten, waren so Gruppen-Reitstunden, wo man nur im Kreis geführt wurde und nichts lernte, das gab ich recht schnell auf. Ich singe seit 7,5 Jahren in einem Gospelchor und mag das sehr, auch wenn ich überhaupt nicht gläubig bin. Ich hätte gerne Gesangsunterricht, glaube aber nicht, genügend Potenzial zu besitzen, als dass sich das lohnen würde. Wenn ich Verabredungen mit Freunden habe, habe ich allermeistens kurz davor überhaupt keine Lust, hinzugehen. Meist wird es dann doch sehr schön. Ich habe noch nie illegale Drogen ausprobiert und werde das wohl auch nie tun. Rauchen finde ich scheiße, manchmal habe ich aber das immense Bedürfnis nach einer Zigarette, weil Nikotin beruhigend wirkt. Meine Mutter rauchte in meiner Schwangerschaft. Ich tue viel zu oft Dinge nur, weil sie von mir erwartet werden oder „es sich halt gehört“. Was andere von mir denken, ist mir eigentlich völlig egal, manchmal lechze ich aber nach Bestätigung und Lob. Wenn ich das nicht bekomme, kann es passieren, dass ich ganz furchtbar an mir und all den Menschen um mich rum zweifle. Ich habe seit ich 16 bin eine Freundin, mit der ich mich abwechselnd blendend verstehe und abgrundtief zerstreite. Die zwei schlimmsten Funkstille-Zeiten wurden jeweils durch einen Todesfall im Bekanntenkreis beendet. Ich hatte mal was mit jemandem, der verheiratet war und dessen Frau ich immer noch regelmäßig sehe. Ich war schon mal verlobt und dieser Verlobungsring wird wohl das einzige Schmuckstück sein, welches ich mein Leben lang behalten werde. Ich habe sehr oft Selbstzweifel und Anflüge von Depressionen, die ich aber bislang relativ gut im Griff habe. Ich nehme zu viele Schmerzmittel und manchmal auch ein Muskelrelaxans, weil es mich schön blöd im Kopf macht und ich damit besser schlafen kann. Ich bin fürchterlich unsportlich, wanderte aber trotzdem schon im Himalaya rum und fand es toll. Dennoch sind mir die Alpen lieber, da ich sie schöner finde. Ich verbringe wesentlich viel zu viel Zeit im Internet. Ich lese für mein Leben gerne, doch im Moment zu wenig, da ich so viel am Computer bin. Ich wohne in einem Dorf mit weniger als 150 Einwohnern und ich mag es, auch wenn es logistisch ein Albtraum ist.

Die erste, von der ich einen solchen Artikel las, war die wunderbare @textzicke. Den könnt ihr hier nachlesen. Nachdem ich heute auch noch diesen hier von @agentdexter las, beschloss ich, selbst einen zu schreiben.

Tolles Wochenende ist toll.

Manchmal hat man Tage, Wochen, gar Monate, an denen man sich einfach in ein möglichst tiefes, möglichst dunkles und, ganz wichtig!, von Menschen und jeder anderen anstrengenden, anspruchsvollen Spezies freies Loch vergraben möchte und sich seinen Winterdepressiönchen hingeben. Leider ist dies in viel zu viel Fällen (nämlich eigentlich fast immer) nicht möglich, sodass wir brummig, winterschlafbedürftig durch die Gegend oxidieren und vor uns hin muffen.

So auch ich, jedes Jahr wieder. Aber manchmal, leider viel zu selten, kommt es vor, dass ein kleiner Sonnenstrahl in die Depressionshöhle dringt und für eine begrenzte Zeit alles irgendwie angenehmer macht.

Dieses Wochenende war ein solcher Sonnenstrahl. Nach einer fürchterlich unproduktiven Woche und dauerhaft schlechtem Gewissen wegen der Bachelorarbeit fuhr ich Freitag nach Filderstadt und war dort bis heute Nachmittag. Freitag Abend kurz bei M. vorbeigeschneit, Kuchen gegen Schokolade getauscht, eine Pflanze mit Himalayastein hergeschenkt und dafür sexuelle Gefälligkeiten bekommen. Samstag gings mit @traumreiche nach Stuttgart. Ich habe ein wunderbares, total tolles und mich sehr glücklich machendes Kleid gefunden, für das ich wahrscheinlich ungefähr einmal im Jahr eine Gelegenheit haben werde, es zu tragen. Aber es ist toll und es unterstreicht ein klein wenig meine Weiblichkeit.

Um diesen seltsamen Weiblichkeitsanfall auszugleichen, waren M. und ich heute morgen auf dem Schießstand. Gibt es etwas Tolleres als eine scharfe Waffe in der Hand zu haben und damit auch noch zu treffen? Die Idee, auf den stark männerdominierten Schießstand mein neues „kleines Schwarzes“ anzuziehen kam mir leider erst danach. Ebenso wie der Gedanke, dass ich eigentlich ein paar Patronenhülsen hätte mitnehmen sollen, um sie meinem Ex aufs Grab zu legen. Nicht, dass ich glaube, dass er das noch mitbekommt (er wäre begeistert, was aus mir wurde..), sondern weil ich seine ganzen seltsamen Anthroposophen-Pazifisten-Freunde gerne ärgern würde. M. meinte ganz richtig, dass das dann wohl der Grund sei, nochmal auf den Schießstand zu gehen. Ich finde, wir brauchen dazu keinen Grund außer dem, dass es Spaß macht.

Morgen gehts zurück in mein schwarzes Loch, aber den heutigen Abend genieße ich noch mit der Erinnerung an Sonnenstrahlen.

Kiffen gegen Galle

Ich war in Indien, ich war in Nepal. Ich hatte zwei Gallenkoliken und flog wegen denen früher heim. Dann lag ich 4 Tage im Krankenhaus, wurde aber nicht operiert wegen dem Durchfall, den ich mir als Souvenir mitbrachte. Heute war ich nochmal beim Arzt wegen dem allem und fragte, unter anderem, was ich machen könne, wenn ich eine Kolik habe und gerade nicht in Reichweite eines Krankenhauses bin oder so. Dann gingen wir ein paar Dinge durch und im Rausgehen sagte er leise zu mir, dass „eine Tüte rauchen auch hilft“, weil es „entspannt und sowohl Körper als auch Geist entspannt“ und die Schmerzen ein bisschen nimmt. Ich solle aber niemandem sagen, dass er das zu mir gesagt hat. Ich war so perplex, dass ich ihm nichtmal das hinknallen konnte, was ich jetzt im Nachhinein denke, nämlich: ich kiffe nicht, habe es noch nie getan, und werde das auch wegen dieser vermaledeiten Galle nicht anfangen. Nie und nimmer.

Ich meine, ich bezweifle den medizinischen Nutzen von Cannabis ja wirklich nicht und wer das für sich als den richtigen Weg sieht, soll das tun, das ist mir relativ egal. Aber ich frage mich schon ein bisschen, wie ich auf meine Umgebung wirke, dass sich ein Arzt traut, so etwas zu mir zu sagen?

Ich hefte es ab unter Erfahrungen, die mich schmunzeln lassen, die mich aber auch darin bestärken, schlagfertiger zu werden. Ich war sprachlos, und das geschieht wirklich eher selten.

Was ein Tag…

Die Sache mit dem Rücken…

Skoliose. Hohes Assimilationsbecken. Beckenverkippung und -schiefstand. Arthrose im linken Knie. Unspezifische Gelenkprobleme im rechten Sprunggelenk, welche die Schiefstellung des Beckens noch verstärken. Hypermobilität durch ein zu schwaches Bindegewebe.

Und da jetzt nur das, was meinen Rücken – und meine Rückenschmerzen – direkt beeinflusst. Ich könnte gut noch weitermachen mit Zysten im Kopf, Sehnenscheidenentzündungen in beiden Handgelenken, einer Sehnenansatzreizung am Ansatz der linken Achillessehne etc. pp.

Ich bin eigentlich kein Hypochonder, leider. Sondern all das habe ich von mehr als einem Arzt gesagt bekommen, so nach und nach. Einerseits ist es schön, dass die ganzen Schmerzen irgendwo einen Grund haben, andererseits wäre es auch ganz schön, sich mal sagen zu können, dass das nur alles psychisch ist.

Vor Jahren hat mir ein Arzt mal auf den Kopf zugesagt, dass ich, wenn das so weitergeht, mit 40 im Rollstuhl sitze. Langsam aber sicher bin ich fast geneigt, ihm zu glauben…

Wer mir auf Twitter folgt, hat mein Gejammer die letzten Wochen und Monate hinreichend mitbekommen. Und trotzdem ist heute der allererste Tag, an dem ich mir denke, dass ich den Asientrip, der in 16 Tagen startet, eigentlich canceln sollte. Weil ich mir nicht vorstellen kann, wie ich überleben soll, wenn ich schon nach einer Nacht in einem genau richtig harten Bett, in dem ich Platz habe und alles sowie einem Tag mit Krankengymnastik, genug Zeit für meine Übungen und ansonsten genau der Dosis aus Ruhe und Bewegung, die mir guttut, kaum atmen kann vor Schmerzen und mir bei nahezu jeder Bewegung vor Schmerzen Tränen in die Augen schießen.

Ich weiß wirklich nicht, wie das gehen soll und wäre es mein eigener Trip, ich würde ihn noch heute absagen. Aber dazu hängt zu viel dran. Wie auch immer das gehen soll.

Hausarbeit. Keine Hausarbeit.

Das Wort Hausarbeit ist böse, denn es ist so ungemein zweifach mit Bedeutung belegt.

Mit der hausfraulichen Hausarbeit habe ich es gerade ziemlich: Muffins, Marmelade, Kochen, etc.

Mit der universitären Sache, dem ‚Hausarbeit schreiben‘ hingegen gar nicht… dabei sollte ich. Dringend. Ganz, ganz… Egal. Neues Blech Muffins backen und nicht mehr dran denken… Kopf in den Sand und so.

Nachdem ich gestern 3190g Holunder eingefroren habe, habe ich heute nochmal 500g geerntet und zusammen mit drei Birnen und einem Apfel zu Marmelade gekocht. Und was davon nicht auf meinen Händen gelandet ist, ist in Gläsern verpackt und wandert morgen in mein gefräßiges Marmeladenregal im Keller. Das ist nämlich unersättlich.

 

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Außerdem Muffins. Und Katze. Keine Lust mehr zu schreiben.

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irgendwann ist es an der Zeit

…und irgendwann ist es an der Zeit, sich zu entscheiden. Entscheiden, ob man weiter, vermutlich vergebens, auf den Prinzen auf dem weißen Pferd wartet oder ob man sich mit dem zufrieden geben mag, was erreichbar ist. Ein Zeitvertreib. Eine schöne Sache für den Moment. Nichts festes, nichts enges, nichts tiefes. Nichts, was langfristig etwas bedeutet. Es muss aber auch nichts bedeuten. Es ist dein Leben, deine Entscheidung, es sind deine Nerven, die es kostet oder eben nicht.

Die Unfähigkeit, das Leben zu leben.

Dieses Wochenende wäre ich eigentlich mit einer Freundin in die Alpen gefahren. Als Übung für den Himalaya, weil ich seit 2006 nicht mehr in den Alpen war, weil wenigstens zwei Tage Urlaub irgendwie toll gewesen wären.

Dass ich mich überhaupt nicht drauf gefreut habe, obwohl es in die Alpen gehen sollte, hätte ich als Warnsignal verstehen sollen, schob ich aber auf die vollen Tage, das viele, was hier zu tun ist und irgendwie auch meine andauernde Erschöpfung. Und immer alles mit dem Gedanken im Hinterkopf, kein einziges freies Wochenende mehr zu haben, bevor wir nach Delhi fliegen.

Dass ich gestern abend dann, also nichtmal mehr 12 Stunden vor der vereinbarten Abreise, kalte Füße (im übertragenen Sinne) und Kopfweh und Schwindel sowie unglaubliche Erschöpfung (leider in echt) bekam, bewog mich dazu, mit der Freundin gemeinsam zu beschließen, dass wir das lieber lassen.

Schon das alleine fuchst mich, denn was bin ich allergisch gegen Menschen, die kurzfristig lange geplante Sachen absagen. Und nun bin ich selber so.

Aber vor allem erschreckt mich, dass ich sowohl als noch nicht klar war, ob wirs doch machen, was anderes machen oder wie wir das handhaben wollen, schier das Heulen anfing, und als es dann abgemacht war, dass es nicht stattfinden wird, unbeschreiblich starke Kopfschmerzen bekam mitsamt seltsamen Sehstörungen, so starkem Schwindel, dass ich kaum die Treppe in mein Zimmer hochkam und mal wieder einem Atemnotsanfall, der in seiner Stärke und Länge so schon lange nicht mehr vorkam. Diese Atemnotsanfälle habe ich schon lange, lange Zeit hatte ich sie sehr regelmäßig abends vorm Einschlafen, dann lange nicht und nun seit ca. zwei Wochen wieder, aber in einem wenig beängstigenden Umfang. Den gestern hingegen würde ich fast eher in Richtung Panikattacke erklären, was irgendwie auch zum Rest der Symptome passen würde, auch wenn ich es ungerne so nennen will, weil ich mich dann entweder als Hypochonder oder als Mensch mit ernsthaften Problemen sehe, die ich  alleine anscheinend nicht in den Griff bekomme, qed.

Dank Aspirin, zehn Stunden Schlaf und der Gewissheit, ein absolut freies Wochenende zu haben, wachte ich heute morgen einigermaßen entspannt auf und habe den Tag weitestgehend im Garten liegend verbracht. Es ist schon viel zu lange her, dass ich die Zeit und die Muße hatte, fünf Stunden mit einem Buch (und okay, ich gebe es zu, dem Laptop neben mir) rumzuliegen und nichts zu tun, außer ungesunde Dinge zu essen und sich über die immer gleichen Touristen-Gespräche zu amüsieren: „Hier ist doch die …-Quelle, ja genau, ach, die Kirche ist auch hübsch und Vorsicht! da geht es um eine Kurve“ – das sind natürlich die Fahrradfahrer, die sich naturgemäß etwas lauter unterhalten und denen nicht klar zu sein scheint, dass sie damit auch alle anwesenden Anwohner beschallen.

Die schwierigste Entscheidung, die ich heute noch zu treffen habe, ist die, ob ich den Grill anschmeißen soll (dazu müsste ich vermutlich noch ins übernächste Kaff fahren und was zu grillen kaufen), oder ob ich es lasse.

Morgen werde ich mir einen mindestens ebenso entspannten Tag machen und Montag wieder völlig tiefenentspannt zur Arbeit gehen.

Ooommmmmmmmmmm.

Unbeziehung.

Ich habe gerade den neuen Blogeintrag eines Twitterers gelesen, dem ich nur folge, weil ich schon seit Ewigkeiten seiner Freundin folge und meine Neugier dann irgendwann mal siegte. Er schrieb von alten Bekanntschaften, dem Dorfleben etc., alles nachvollziehbar aber völlig unwichtig. Wichtig war für mich der (Halb-)Satz: „…und sage, dass ich keine Ahnung habe wen ich heirate [und] dass ich mit meiner jetzigen Freundin keine Kinder haben will…“.

Zu mir sagte eine FReundin mal, sie wolle keine unbedeutende Beziehung haben sondern sei lieber länger Single, da sie dann die ganz großen Gefühle haben will und gerne eine Weile darauf wartet (dass sie jetzt genau das hat, was sie nicht wollte und ich sie sowieso eigentlich nicht mehr als Freundin bezeichne, ist eine andere Geschichte). Damals fand ich das irgendwie den falschen Ansatz, weil ich einfach nicht an die Liebe auf den ersten Blick glaube, sondern der Meinung bin, dass Dinge wachsen können. Man sollte ihnen wenigstens die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln.

Dass aber jemand so absolut sicher ist, dass er die Freundin, die er da gerade hat, sicherlich nicht heiraten will und mit dieser einen auch niemals Kinder haben will (die Formulierung klingt ja nicht nach „niemals Kinder“, sondern nach „mit der niemals Kinder“), also keinerlei Zukunft mit jemandem, den er aber als Freundin bezeichnet – ich glaube, damit könnte ich nicht umgehen. Weil in meiner Definition von Beziehung Liebe und Vertrauen ganz wichtig ist und damit ja auch irgendwo eine Beständigkeit vorhanden sein sollte, die es erlaubt, eine gemeinsame Zukunft zumindest zu erwägen.

Wenn man denn schon eine „Beziehung“ hat. Darum bin ich ja (glücklicherweise) die letzten Jahre rumgekommen…

Umzug.

Ich mag meine Mutter, wirklich. Wir verstehen uns gut. Aber am besten verstehen wir uns, wenn ich nach spätestens drei Tagen wieder wegfahre. Deshalb ist die Vorstellung, wieder nach Hause zu ziehen, auch wenn es objektiv das allersinnvollste ist, so absolut beängstigend. Ich mag nicht! 😦 Außerdem sehe ich meine Tübinger Freunde dann bestimmt niiiiie wieder (okay, ich bin gerade etwas hysterisch, ich gebe es zu).

Abgesehen davon, dass ich in meiner alten Heimat niemanden habe, den ich anrufen kann und der sich eine Viertelstunde später mit mir mit einer Flasche Wein oder sonstigem am Bach trifft. Oder sonstwas. Ich werde vereinsamen und elendlich zugrunde gehen. Und so.

Und mein Privatleben wird nicht mehr existent sein. Denn auch Mütter von erwachsenen Töchtern sind ja sooo oneugierig. Oder gerade die von erwachsenen Töchtern? Man weiß es nicht…

Vodafone-Hymne

Ich habe Vodafone letzten Freitag, also vor 4 Tagen, eine Mail geschrieben und einen Brief geschickt, dass ich auf den 31.7. ausziehe und gerne von dem sofortigen Kündigungsrecht Gebrauch machen würde, weil an meinem neuen Wohnort DSL und Festnetz vorhanden ist. Ich glaubte ja nicht daran, dass es klappen wird, schließlich bin ich mehr als spät dran und verpflichtet sind sie auch nicht dazu.

Heute dann ein Anruf, den ich leider verpasste (danke, Handy, du warst laut, hattest Empfang, was ist dein Problem?), kurz später eine Mail, dass sie dazu im Prinzip nicht verpflichtet seien, das aber aus Kulanz machen und meine Kündigung auf den 31.07. rechtskräftig sei.

Das ist übrigens generell meine Erfahrung mit Vodafone: die Mitarbeiter in den Shops sind meistens völlig unbrauchbar, die an der Servicehotline sind aber allermeistens kompetent und nett und auf Mails kommen auch vernünftige und immer sehr kulante Antworten.
Made my day, thank you, vf 🙂